Astrolabius

GeschlechtRüde
Geboren6.2014

April 2018

Mut haben und nach den Sternen greifen.

Vor einigen Tagen habe ich den kleinen Astrolabius (“der nach den Sternen greift”) und seine mutigen Menschen besucht.

Astrolabius im April 2018

Was war geschehen?
Im Oktober 2016 wurde der Chihuahua-Mischling an einer Straßenkreuzung in Ditrau gefunden. Ein Auto hatte ihn angefahren und seine hintere Körperhälfte war schwer verletzt. Würde er überleben und dann jemals wieder laufen können? Niemand wusste es. Unser Tierarzt in Gheorgheni hat ihn sorgfältig operiert, und es zeigte sich dabei, dass er nicht querschnittgelähmt war. Allerdings hatte er bedingt durch Schädigungen an den Nerven und der Muskulatur keine Kontrolle über die Funktion seiner Hinterbeine. Nur konsequentes Physio-Training würde ihm eventuell helfen können, seine Beinchen irgendwann wieder koordiniert zu bewegen. Seine Ausscheidungen hatte er ebenfalls nicht unter Kontrolle. Keine guten Voraussetzungen für das Kerlchen, eine Familie zu finden. Im Tierheim hätte er gegen die anderen Hunde natürlich auch keine Chance gehabt.

Aber manchmal geschehen “Wunder”. Aufgrund von Bildern und Berichten auf facebook meldete sich Karin K. und schrieb mir: ich mache das, ich weiss aus eigener Erfahrung wie es ihm geht und ich möchte diese Aufgabe übernehmen. Wir haben lange telefoniert und geschrieben, ich habe sie besucht, sie hat mich überzeugt und ich habe ihr Unterstützung von Seiten des Vereins angeboten.

Astrolabius bei seiner Ankunft in Essen am 17. Dezember 2016

Am 17.12. kam er in Deutschland an. Wir sahen sofort, dass der “Sternengreifer” auch ein kleiner Kämpfer ist. Immer wieder versuchte er, seine Hinterpfoten irgendwie zu benutzen, wenn auch unkoordiniert, aber das war eine gute Voraussetzung. Das ist nun knapp 15 Monate her und Karin hat zusammen mit ihrer Familie und Freunden die Herausforderung angenommen. Nicht nur die Physiotherapie wie Massage, Unterwasserlaufband, aufbauende Nahrungsergänzung, sondern auch eine etwas unschöne Aufgabe, da Astro noch nicht stubenrein sein kann. Regelmäßig muss ganz sanft die Blase ausgedrückt, und so mancher Hundeköttel entsorgt werden. Aber seine Menschen und seine beiden kleinen Hundekumpels Balu und Betty, ein Chihuahua-Pärchen, haben ihm geholfen wortwörtlich auf die Beine zu kommen.

Astrolabius am 7.4.2018

Am 7. April 2018 habe ich ihn dann wieder gesehen. Welch ein glücklicher, hübscher, strahlender Hund! Mit Hilfe von regelmäßiger Massage und Physio-Therapie im Unterwasserlaufband, haben seine Beinchen Muskeln aufgebaut, und sein Frauchen hat im Internet einen gebrauchten Rollie für ihn erworben. Jetzt können die Übungen beginnen, um die Laufbewegungen der Beinchen zu koordinieren, denn er setzt sie überkreuzt auf und fällt somit immer wieder um. Der kleine Sternengreifer ist vielleicht ein wenig bequem geworden, hat sich hundetypisch in sein Schicksal gefügt und gelernt, mit dem Nachschleifen seines Hinterteils richtig flott durch die Welt zu robben. Auf Dauer ist das natürlich nicht gut. Dass er auf vier Beinen noch viel mobiler sein kann, hat er wohl vergessen. Gestern haben wir den Rollie mal wieder angeschnallt und mit etwas Futter ging es sogar schon richtig gut. Er lernt schnell, denn Karpatenstreuner müssen von Natur aus schlau sein.

Astros Leben hat sich extrem verändert, er ist ein richtiges Familienmitglied, hat zwei kleine Hundefreunde und bekommt von seinen Menschen neben dem Training auch Streicheleinheiten ohne Ende, die er genießt. Dafür passt er natürlich auch auf seine Familie, samt Haus und Hof auf. Eine facebook-Seite hat er natürlich auch. Astrolabius Kehrmann

Kuschelnder Sternengreifer

Astrolabius hat großes Glück und eine Familie, die ihm hilft, ein schönes Hundeleben trotz Handicap zu führen.

Dezember 2016

astro

Astrolabius wurde am 21. Oktober 2016 in Ditrău auf der Straße von einem Auto erfasst, und seine hintere Körperhälfte wurde dabei schwer verletzt. Da seine Nervenbahnen jedoch funktionierten haben wir beschlossen, eine Operation durchzuführen.

Astrolabius wurde in Gheorgheni operiert, so dass sein Rückgrat wieder stabilisiert ist. Zum Glück fiel die neurologische Prüfung positiv aus, Nahezu alle wichtigen Nervenbahnen sind unzerstört, so dass gute Chancen bestehen, dass er mit viel Geduld und Physiotherapie wieder laufen lernen kann.

Der kleine selbstbewusste Hund hat einen ungeheuren Lebenswillen und kämpft. Immer wieder schafft er es, für einige Sekunden auf allen vier Beinchen gleichzeitig zu stehen. Darauf kann man aufbauen, da er sehr kooperativ ist.

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Oktober 2016 in Ditrău

Am Freitag, den 21. Oktober wurden Levente und Werner zu einem kleinen Hund gerufen, der wohl gerade in Ditrău von einem Auto angefahren wurde.
“Levente und ich sind zu einem kleinen Hund gerufen worden, ca. 400 Meter hinter der Kreuzung bei der großen Kirche in Ditrau. Am Straßenrand standen zwei Frauen, die eine hielt den kleinen Hund auf dem Arm. Als wir ausgestiegen sind, hat Levente sich kurz mit den beiden Frauen unterhalten. Währenddessen habe ich den Hund übernommen und ihn in eine Transportbox im Auto hineingelegt. … Was ich so mit bekommen habe, war, dass er wohl von einem Auto angefahren wurde. Wir haben uns dann sofort auf den Weg zu Lehel gemacht, um ihn untersuchen zu lassen. Lehel schaute sehr skeptisch und machte einen Test, ob in den Pfoten noch Gefühl ist, in dem er mit einer kleinen Zange etwas doller in eine Kralle seiner Hinterpfote gekniffen hatte. Der Hund zog das Hinterbein etwas an. Also Schmerzsignale kommen wohl noch an. Aber der Kleine zieht beim Laufen das Hinterteil nach. Ich weiss leider nicht, ob eine Chance auf Besserung besteht.”

Sein Rückgrat ist angebrochen. Zum Glück waren die Nervenbahnen in die hinteren Extremitäten noch ausreichend intakt, so dass wir beschlossen haben, ihn operieren zu lassen, obwohl die Überlebenschance nur bei 50% lag.

In der vergangenen Woche wurde er operiert. Die Operation scheint gut verlaufen zu sein. Wir hoffen, dass er noch ein schönes Hundeleben haben kann.

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