Es hat recht lange gedauert, diesen Reisebericht zu schreiben, denn er enthält nun schon verschiedene Kostenkalkulationen für unser neues Tierschutzzentrum in Ditrau. Das gemeinsame Projekt hat jetzt einen Namen:
GATE OF LIFE – Animal Protection Centre Ditrău – Initiative Karpatenstreuner e.V.
Und bevor wir unser Tierheim überhaupt eröffnet haben, haben uns die Nachbarn schon die ersten Hunde über den Zaun geworfen.
Erneut war eine Reise nach Rumänien notwendig, da unsere rumänischen Partner den Eindruck vermittelt haben, dass sie mit der Situation auf unserem neuen Gelände in Ditrău überfordert sind und nicht so recht wissen, wo sie anfangen sollen, können oder müssen. Auch für mich war es unmöglich dieses Riesenprojekt hier am Schreibtisch zu planen ohne die Gegebenheiten vor Ort mit einzubeziehen. Und das alles wird noch viel viel Arbeit sein und viele Euros kosten. Denn Planungen am Schreibtisch sind das Eine und die Realität sieht oft anders aus. Aber wie sagt man so schön: Wer A sagt, muss auch B sagen. Wir sind also nun bei B und C kommt später. Doch wenn es dann fertig ist, wird es eine richtig schöne runde Sache Sache sein. Mit Vorüberlegungen und fundierter Planung, nicht so ein Wildwuchs, wie es in Gheorgheni war, wo eins einfach an das andere geklatscht worden ist.
Allgemeines und DANKESCHÖN
Wir hoffen sehr, dass es richtig gut wird und wir ein beispielhaftes kleines Tierschutzzentrum in einem kleinen Ort an der Basis des rumänischen Straßenhundeproblems errichten. Der Verein Initiative Karpatenstreuner schickt daher schon mal ein ganz herzliches DANKESCHÖN an alle vor Ort oder im Hintergrund Beteiligten: Ágota Jakab, Zsóka Orosz, Tibi Barta, Levente Kemenes in Ditrau, Werner Alex für seine persönliche Unterstützung in Ditrau, Natascha Hohmann für die Bauzeichnungen, die uns helfen, die notwendigen Genehmigungen zu bekommen, und natürlich auch ganz besonders an ALLE, die uns mit Spenden helfen, mit finanzieller und mentaler Unterstützung in facebook und über unsere Homepage. Ohne EUCH würde es dieses Projekt gar nicht geben. Wir bemühen uns, das Beste daraus zu machen, auch wenn uns immer wieder neue Steine in den Weg gelegt werden, die wir wegräumen oder umfahren müssen.
Wir sind gerade dabei für unser Projekt einen neuen Namen zu finden:
GATE OF LIFE – Animal Protection Centre Ditrau – Initiative Karpatenstreuner e.V.
ist im Moment der aktuelle Vorschlag. GATE ist der Name des rumänischen Partnervereins. Somit kommt eigentlich alles darin vor.
Inhalte unseres Projekts werden sein:
- 1. Das Haus mit einem großzügigen Behandlungsraum für kranke Hunde oder Kastrationsaktionen.
Eine kleine Wohnung für Levente und ein Büro/Gästezimmer + Schlafkammer für HelferInnen. - 2. Eine großzügige Zwingeranlage ( Zone 2 ) mit 5 Zwingern à 100 qm, teilweise betoniert und überdacht, teils als Gnadenhof für unvermittelbare Hunde.
- 3. Eine kleinere Zwingeranlage ( Zone 1 ) mit 5 Zwingern à 36 qm, betoniert und teilweise überdacht, als Zwischenstation für unsere in rumänischen Pflegestellen lebenden Hunde gedacht, die in Kürze dort einziehen.
Zwinger Zone 1
Das sind 5 Zwinger à 6x6m, die aus alten Materialien gebaut werden konnten. Die ersten Hunde werden dort am 27. April einziehen. Aus Rücksicht auf die benachbarte Holzfabrik an der Ostseite unseres Geländes wurden sie möglichst weit an die Westseite gebaut. Das dort benachbarte Gelände steht zum Kauf. Wie wohl ein zukünftiger Käufer darauf reagiert …. ?
Es gab schon einige Proteste von den Arbeitern der Holzfabrik, die Lärm (nebenbei: die Kreissägen sind lauter) und Gestank befürchten. Man muss Ihnen zugute halten, dass sie es nicht besser wissen, dass man Zwinger sauber halten kann und sich der Gestank durchaus in Grenzen hält. Dies ist auch ein Grund, warum wir die Zwischenräume mit Gebüsch und Bäumen bepflanzen möchten.
Die Zwinger sind provisorisch fertig gestellt, sie sollen später einen Betonboden bekommen und noch teilweise überdacht werden, um auch als angemessene Quarantänestation zu funktionieren. Aber das ist erst die zweite Ausbaustufe.
Im Verlauf unseres Aufenthalts haben Werner, Andras und Levente die Sichtschutzzäune für diese Zwinger gebaut. Ohne geht es nicht, da die frei laufenden Hunde der Nachbarn rund um die Zwinger für viel Aufregung, Lärm und Dauerstress sorgen würden.
Eigentlich schade, die schöne Landschaft so zu verbrettern, aber anders geht es nicht. Wir haben für die “Verkleidung der Zwinger Holzelemente von 3x2m gebaut, die zu einem späteren Zeitpunkt sehr einfach auch woanders genutzt werden können.
Langfristig gesehen sollen beide Zwingerbereiche mit Sichtschutzzäunen umgeben werden, aber das ist ein kostspieliges Unterfangen, aber der erste Teilbereich wird schon einmal gebaut.
Eisenstangen aus dem alten Shelter in Gheorgheni werden dafür umfunktioniert und mit Haltern versehen, die angeschweisst werden. Die Pfosten werden tief in den Boden gerammt und miteinander durch starke Holzbalken verbunden. Der Boden in diesem Bereich ist extrem steinig und es ist einfach unkalkulierbar, wo der nächste Pfosten gesetzt werden kann. Daher werden hier einzelne Holzlatten verwendet und keine Elemente.
Der Zaun ist inzwischen weitgehend fertiggestellt. Levente hat mir folgende Bilder geschickt.
Die Wachhunde sind schon mal eingezogen, denn alle Materialien sind inzwischen von Gheorgheni nach Ditrău gebracht worden.
Unsere ursprüngliche Planung alle Zwinger im Windschatten der Holzfabrik zu bauen, war leider nicht realistisch, weil genau dieses Stück Land sehr feucht ist, dort sammelt sich nach Regenfällen, die in den Karpaten sehr häufig sind, viel Wasser, weshalb wir für die Zwinger der Zone 2 weiter nach Süden ausweichen müssen. Dort wird das Land aber immer schmaler, weshalb die ursprünglich angedachten 12,5 m langen Zwinger nicht realisierbar sind. Sie können nur 10 Meter lang werden. (Daher sind die Angaben in den folgenden Planzeichnungen nicht ganz korrekt)
Zwinger Zone 2
Hier unsere neue Planung:
Am letzten Abend haben Werner und ich die Grundrisse der Zwinger mal provisorisch abgesteckt.
In dieser schönen Landschaft werden unsere Karpatenstreuner dann ihr Zuhause finden.
Etwas seltsam war es schon: in Rumänien zu sein, und im zukünftigen Tierheim zu arbeiten ohne das hundertfache Gebell von Karpatenstreunern …
Aber dafür kamen die Nachbarhunde immer wieder zu Besuch und vor allem Peter liess sich sehr gerne kraulen und verwöhnen. Nach einigen Tagen konnte ich auch Lisa ganz vorsichtig an der Nase und später auch im Fell kraulen.