Wenn einer eine Reise tut … dann muss er auch davon berichten.
Leider hat es diesmal nicht geklappt, dass wir zu Mehreren nach Ditrău fahren konnten. Unsere “Personaldecke” ist sehr dünn und wir würden uns über weitere Mitstreiter und Mitstreiterinnen sehr freuen. Also diesmal eine Premiere: Ich (Oliver) bin alleine mit dem PKW nach Ditrău.
Am Samstag vorher ging es nach Nordhessen in unser Spendenlager zu Daniela, wo wir das Auto mit Futterspenden und Textilien gefüllt haben. Bei mir kamen dann, neben meinen persönlichen Sachen (also Tubenleberwurst und getrocknete Hühnerherzen 😉 ) auch noch ein paar Spenden (Handtücher, Decken, Liegeschale, Dosenfutter) dazu, so dass ich mit voll-gepacktem Auto am Donnerstag 27.April, morgens Richtung Ungarn aufgebrochen bin. Knapp 1150km später bin ich in Szeged angekommen – auch eine Premiere. Bisher fanden die Zwischenstopps meist in Kecskemét (HU) oder Arad (RO) statt. Im historischen Zentrum ist Szeged eine hübsche Universitätsstadt, nett am Fluss gelegen.
Freitag morgen ging es dann zeitig los. Fünf Uhr ungarischer Zeit wird ja – schwupps – hinter der Grenze zu sechs Uhr rumänischer Zeit. Die Fahrerei in Rumänien ist, durch die weitgehend fertiggestellten Autobahnen, mittlerweile recht entspannt. Bei schönstem Wetter ist dann auch die Abschlussetappe durch die Karpaten sehr nett, so dass ich gegen 14 Uhr das Tierheimgelände erreichte.
Hier erwartete mich vor dem Tor die neue Nachbars(wach)hündin Magda. Da sie freundlich schien, habe ich gleich mal mit einer Tube Leberwurst die Freundschaft vertieft.
Tag 1
Auf dem Tierheim Gelände begrüßte mich nach kurzer Zeit auch Levente. Und nach dem ich die wichtigsten Sachen aus dem Auto geräumt und den Neuzugang Panda (Welpe der Nachbarshündin Magda) begrüßt hatte, ging es natürlich sofort zu den Hunden. Wie immer war die Freude groß – auf beiden Seiten. Die Schäferhund-Mix-Welpen sind inzwischen deutlich gewachsen – während sie beim letzten Mal ihre kleinen, spitzen Zähnchen in welpentypischer Manier an Mensch und Material ausprobieren mussten, ist mir das diesmal erspart geblieben. Aber sie sind fröhlich und verspielt – und natürlich springen sie mich in ihrem Übermut an. Perfekt um mit den Krallen die Durchblutung von Oberkörper und Armen zu fördern, wer braucht schon Shakti Matten…
Nelly, die kleine Mama von Lupi und seinen Brüdern, hat gleich die Gelegenheit genutzt und sich an mich gekuschelt. Sie ist eine superliebe kleine Hündin, die allerdings etwas Probleme beim Kotabsetzen hat und deswegen hintenrum regelmäßig etwas Pflege und Reinigung bräuchte. Hier wäre eine Pflegestelle oder noch besser – ein neues Zuhause – wirklich Gold wert. Vielleicht bekommt man es mit geänderter Ernährung soweit in den Griff, dass sie gar kein Problem mehr hat. Dot und Dea freuen sich auch über den Besuch, Dakaria schaut sich das Ganze erstmal etwas entspannt an.
Weiter ging es zu Rocks und Marlik, den verblieben Neuzugängen vom letzten Sommer, die wir aus einem Kill-Shelter übernommen hatten. Beide sind weiterhin erstmal eher skeptisch gegenüber Menschen. Aber während einige Hunde sich kaum blicken lassen, wenn wir in der Nähe sind, ist das hier doch anders. Der Aufenthalt soll auch etwas dazu dienen, die beiden besser einschätzen zu können.
Nächster Halt der Kennel von Moira, Haley, Harvey, Luna und Zidane. Erfreulicherweise kommt hier Luna an, begrüßt mich und grinst in die Kamera. Wenn der Trubel größer ist, hat sie hierfür meist nicht die Ruhe. Leider schaffen wir es zeitlich nur selten, uns einen Hund einzeln zu schnappen. Bei einigen Hunden ist absehbar, dass sie ohne den Stress durch die anderen Hunde deutlich zugänglicher sind. Moira ist hier Chefin und nimmt Gäste erst mal in Beschlag. Harvey schleicht wie immer interessiert hin und her, kann sich aber nicht überwinden, sich auch mal anfassen zu lassen. Haley ist immer noch sauer, dass wir ihr zwei Schwestern “geklaut” haben und meidet mich. Und Zidane versteckt sich, ebenfalls wie immer, unter der Hütte – was mich nicht davon abhält ihn, auch in den folgenden Tagen, ein bissen zu kraulen. Irgendwie muss er ja lernen, dass Menschen ganz nützlich sind. Für die ganz scheuen Hunde sind die Impfungen der intensivste Menschenkontakt – und das ist natürlich keine erfreuliche Erfahrung.
Nebenan bei Otis, Lizzy, Hedwig, Proud und Pretty, erwartet mich ein Neuzugang, der “Husky-Mix”, oder vielleicht auch Straßenköter-Mix – mal kein offensichtlicher Herdie. Ein freundlicher Kerl, der zwar nicht herankommt aber sich das ganze interessiert ansieht. Otis muss dann wie üblich kurz aus dem Kennel geworfen werden, damit Hedwig und Lizzy sich in Ruhe ausgiebige Kuscheleinheiten abholen können.
Im letzten Kennel in diesem Bereich sage ich nur kurz von außen “Hallo”. Hier sind Darina, Bruno, Samira und Basil untergebracht und die möchte ich lieber erstmal im Außenbereich begrüßen. Alle vier sind so begeistert, wenn wir zu Besuch kommen, dass ich im relativ engen Kennelbereich keinen Streit zwischen den Hunden vom Zaun brechen will.
Danach geht es (mit kurzen Zwischenstopp bei Rocks und Marlik) einigermaßen zügig durch den hinteren Kennelbereich. Im ersten Kennel begrüßen mich Molli, Kristina, Valli, Mandu und Lily. Letztere wirft sich gleich mal vor meine Füße. Nebenan freuen sich Snug, Sheena und Noroc über den Besuch. Es ist nun kurz vor acht, es war ein langer Tag (Abfahrt Szeged 5 Uhr) und ich muss noch kochen, also breche ich die Runde für heute ab.
Tag 2
Am nächsten Morgen geht es dafür gleich wieder zu den Hunden. Da Levente die Kennel reinigt, sind sie im Freilauf, so dass ich nun auch endlich von den Großen begrüßt werden kann. Wie erwartet versucht Darina zu entscheiden, welche Hunde zu mir dürfen und welche nicht. Was allerdings neu ist, dass Bruno das nun ebenfalls macht und offenbar im Rang über Darina steht. Also muss ich den beiden erst mal (und immer wieder) klar machen, dass ich entscheide und nicht sie. Die Aufregung über den Besuch legt sich erfreulicherweise recht schnell, so dass es entspannt und ruhig wird.
Gegen Mittag kommt Agota ins Tierheim, so dass wir nochmal besprechen können, was in den letzten Monaten passiert ist und wo aktuell der Schuh drückt. Anschließend machen wir einen kurzen Gang über das Gelände um die Problembereiche zu inspizieren.
Das Regenwasser von den Dächern des Nachbargrundstücks läuft im Freilaufgelände in eine Art Graben und fließt dann aber kaum ab, sondern steht dort. Da das eine Brut- und Keimstätte ist, soll der Graben mit groben Steinen gefüllt werden, so dass das Wasser nach unten sickert und keine Oberflächenpfützen mehr vorhanden sind. Im hinteren Kennelbereich hatten wir den Graben ebenso verfüllt und es hat den gewünschten Erfolg gebracht. Hier benötigen wir nun einen Kostenvoranschlag. Anschließend werden wir sicherlich auf Euch zu kommen, denn Kies und vor allem der Bagger sind in Rumänien auch kaum günstiger als hier. Auch im Bereich vor den Welpenzwingern müssen Löcher verfüllt und neu aufgekiest werden.
Im Quarantäneraum, der bisher auch im Winter gerne als Welpenstube genutzt wird (da isoliert), gibt es Probleme mit eindringendem Wasser. Die Dachkonstruktion wurde leider nicht fachmännisch erstellt. Mittlerweile ist es so schlimm, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Auch hier warten wir nun auf Kostenschätzungen.
Ansonsten gibt es noch eine Reihe vom Maßnahmen, die schön wären (nice-to-have), aber derzeit wohl eher nicht angegangen werden können. Leider sind wir derzeit zuwenige Aktive, um dort mehr als das Nötigste zu beaufsichtigen und voranzutreiben – von selbst umsetzen ganz zu schwiegen. Wer bei uns mit Handwerks- und Baufirmen zu tun hat, kann vielleicht erahnen, wie gut es in Rumänien klappt diese zu beauftragen und ohne entsprechende Aufsicht arbeiten zu lassen. Die Kosten sind dann nochmal ein anderes Thema. Und die Verfügbarkeit von guten Handwerkern ebenso – die arbeiten dann nämlich häufig im Ausland.
Im Anschluss an Agotas Besuch konnte ich die abgebrochene Runde des Vortages fortsetzen und im hinteren Kennelbereich den restlichen Hunden “Hallo” sagen.
Tag 3
Wieder geht es morgens direkt zu den Hunden die schon im Freilauf sind. Nach kurzer Begrüßung der Hunde (oder eher durch die Hunde) im vorderen Bereich geht es in den hinteren Bereich. Der erste Besuch, wenn alle im Freilauf sind, ist immer etwas besonderes. Die Hunde sind ja etwas aufgedrehter und bei der Menge von großen Hunden sollte man schon den Überblick und Standfestigkeit behalten. Es sind wieder die üblichen Verdächtigen, die direkt zur Begrüßung ankommen und sich “tierisch” über Besuch freuen oder eben auch nur neugierig sind. Auch hier legt sich die große Aufregung schnell und man kann auch im Freilauf durch die Wahl des Aufenthaltsortes etwas steuern, welche Hunde man um sich hat.
Die Zeit vergeht mit den vielen Hunden natürlich wie im Flug.
Am Nachmittag steht dann Hausarbeit an. Der Vorrats- und der Lagerraum müssen aufgeräumt und geputzt, Spenden verräumt und einsortiert werden. Heute schaffe ich es nicht mehr zu den Hunden.
Tag 4
Ihr habt es erraten, es geht morgens wieder zu den Hunden. Heute ist auch in Rumänien Feiertag, also eigentlich. Es haben einige Supermärkte geöffnet und auch nebenan im Sägewerk wird gearbeitet. Es ist Freilauf und ich mache den üblichen Rundgang, auch um die Hunde zu besuchen, die im Freilauf nicht nach vorne kommen. Das gibt dann die Möglichkeit, die anderen Hunde mal etwas auszusperren, so dass z.B. Basil sich heute entspannt bekuscheln lassen kann, ohne auf Darina oder Bruno, die ihm das eventuell missgönnen, zu achten.
Mittags gibt es eine Telefonkonferenz mit den anderen Vorstandmitgliedern, um sie auf den aktuellen Stand zu bringen.
Und weil ja heute Feiertag ist, schnappe ich mir nach dem Mittagessen Bürsten, Schere und einen Eimer mit Wasser … denn die erste “Station” ist Nelly, die kleine Hündin mit dem …Problem. Sie bekommt nun eine neue Frisur hintenrum und wird zumindest grob sauber gemacht. Die Prozedur lässt sie gerne über sich ergehen. Am nächsten Tag ist sie sichtbar glücklich, dass ich wieder vorbeikomme und sie nochmal intensiver sauber mache. Außerdem geht es zu Hedwig und Lizzy. Hedwig will ich ausbürsten, damit sie im Sommer nicht ganz so leiden muss. Aber auch Lizzy möchte gebürstet werden. Gut, habe ich also wenigstens zwei Gäste am nächsten Tag, die sich für meinen (geheimen) Geburtstag hübsch gemacht haben. Ansonsten mache ich viele Bilder, die Steckbriefseiten der Hunde wollen ja aktualisiert werden und die Paten aktuelle Bilder von ihren Schützlingen sehen. Und ein paar “technische” Bilder – Schäden am Putz des Hauses, mögliche Ankerpunkte für Sonnensegel (sollten wir das “nice-to-have” doch realisieren können), usw.
Tag 5
Das Tagesprogramm sieht heute etwas anders aus. Der erste Tag, an dem alle Geschäfte wieder geöffnet haben. Also steht ein Besuch des Baumarktes an, Lebensmittel im Supermarkt und ein Blick in den örtlichen Elektrohandel. Da das Tierheim demnächst vom Schlachthof Fleisch und Knochen bekommt, wird eine Gefriertruhe benötigt und es stellt sich die Frage, ob man sie besser hier vor Ort besorgt oder aus Deutschland her karrt. Die Strompreise sind in Rumänien auch stark gestiegen, so dass eine gebrauchte Truhe nur hilfreich ist, wenn sie schon relativ effizient ist.
Zurück im Tierheim geht es auf die übliche Runde zu den Hunden. Direkt mit Eimer bewaffnet, da bei Nelly die zweite Waschung ansteht. Während ich dort zugange bin: Überraschung – eine undichte Stelle hat ausgeplaudert, dass ich Geburtstag habe und mein schöner Zeitplan für den Tag wird über den Haufen geworfen. Agota ist mit Kuchen und einem Geschenk vorbei gekommen, also Kaffee und Kuchen mit meinen beiden Geburtstagsgästen Agota und Levente.
Anschließend Besprechung mit Agota wegen der Website, die ich für den Partnerverein G.A.T.E. notdürftig erstelle. Das Veterinäramt legt Wert darauf, dass ein offizielles Tierheim auch eine rumänische Webpage hat, auf der alle Hunde vorgestellt werden. Die Zeit läuft davon – ich muss ja für die Kastrationsaktion am nächsten Morgen noch den Behandlungsbereich und die Terrasse vorbereiten. Aber erst mal die Geburtstagsgeschenke (die ich mir selbst geschenkt habe) montieren. Einen Duschschlauch – beim jetzigen muss man in die Knie gehen, weil er zu kurz ist und nicht mal bis zur Duschkopfhalterung reicht. Und einen Verdunkelungsrollo – endlich keine Decke mehr provisorisch vor das Fenster hängen. Die Montage klappt glücklicherweise auf Anhieb. Da die Kastra erst etwas später starten soll, muss die Zeit morgens reichen um dort klar Schiff zu machen. Panda übernachtet derzeit im Behandlungsraum und die Wachhunde sind nachts auf der Terrasse unterwegs, da ist es eh besser erst kurz vor der Kastra zu putzen.
Weil es eben mein Geburtstag ist und ich ja vor hatte dieses Jahr mit den Hunden zu feiern (und Hedwig und Lizzy sich schließlich gestern extra schick gemacht haben), geht es direkt wieder zu den Hunden. Mit Bürste und Schere. Bruno hat einen Termin. Bei seinem Fell und den kommenden Temperaturen darf es doch etwas luftiger werden. Allerdings eher so ein Doppeltermin, denn immer wenn ich mal kurz aufhöre, legt er mir vertrauensvoll die Pfote auf die Hand (okay, etwas unkoordiniert, manchmal auch ins Gesicht, auf die Nase, …) um zu signalisieren, dass ich doch bitte weiter machen soll. Darina mogelt sich immer wieder dazwischen. Also wird auch sie – trotz ihres Kurzhaarfells – mit der Bürste “massiert”. Was natürlich zu Protest seitens Bruno führt … man hat es nicht leicht. Gut, dass die beiden relativ entspannt bleiben. Wenn sie sich fetzen, mag man sicherlich nicht dazwischen stehen und schon gar nicht sitzen. Ein paar Filzplatten müssen bei Bruno heute auch dran glauben, Schere sei dank. Nach einer Stunde sieht er aus wie ein explodiertes Schaf. Der gesamte Kennelbereich ist voller Bruno-Fell und ich habe mir offenbar selbst einen dicken Pelz zugelegt. Der Friseursalon schließt gegen 19 Uhr. Kastra-Aktion am nächsten Tag wird ja bestimmt anstrengend genug.
Tag 6
Nachdem Levente die Wach(!)hunde geweckt hat (Thor schnarcht immer lautstark vor der Tür) und in den Zwinger eskortiert, beginnt das große Aufräumen und Putzen. Als alles fertig ist beginnt das große Warten. Madga, die Mama von Panda, leistet Levente und mir Gesellschaft. Wir dürfen sie heute kastrieren lassen. Denn die Übernahme von Welpen sollte ja immer eine einmalige Geschichte sein. Dann die Nachricht, dass es wegen eines Todesfalles in der Familie unseres Tierarztes später wird. Wir warten und Magda wird gebürstet und gekrault. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das schon so oft erlebt hat, gefallen hat es ihr jedenfalls. Wahrscheinlich der beste Vormittag für sie seit einer Weile. Gegen Mittag dann Gewissheit, heute wird es nichts, aber vermutlich morgen. Also direkt zu den Hunden. Ich habe noch den Auftrag mal genauer nach Lily zu sehen und ein paar Bilder und Videos zu machen. Also eine Runde durch den hinteren Bereich. Die Mittagspause verbringe ich bei unserem A-Team: Amely, Akimo, Aladdin, Ashley und Ariel. Einfach, weil man sich dort entspannt in den Zwinger hocken kann, denn alle Hunde sind ebenfalls entspannt. Sie kommen mal an zum Schnüffeln und legen sich dann wieder irgendwo hin.
Danach geht es wieder in den vorderen Bereich. Nelly nochmal etwas sauber machen. Aber heute sie sieht schon deutlich besser aus (und müffelt auch deutlich weniger). Da wir eine Interessentin für Marlik haben geht es nochmal länger zu Marlik und Rocks in den Kennel. Marlik kam an Tag 3 im Freilauf von selbst an und hat an meiner Hand geschnuppert. Aber nun ist er wie üblich in seiner Hütte und findet mich nur mäßig spannend. Die getrockneten Hühnerherzen, die ich dabei habe, dafür umso mehr. Auch Rocks der sich meistens neben der Hütte versteckt, hat wenig Scheu nach kurzer Zeit Hühnerherzen aus der Hand zu fressen. Marlik lässt sich allerdings nicht so weit raus locken. Da wir ja nur begrenzte Zeit haben, es eine Interessentin gibt und er mir gegenüber bisher nicht unfreundlich war, muss ich ihn jetzt leider zwingen Farbe zu bekennen. Also belästige ich ihn in seiner Hütte mit einem Hühnerherz. Er fühlt sich unwohl und schnappt – nach dem Hühnerherz. Ja, alle Hundeexperten werden jetzt sagen, wie kann er nur, so macht man das nicht. Ich wäre sehr froh, wenn die mich dann begleiten und es besser machen 😉 Nachdem er den wahren Feind erkannt und vertilgt hat, legt er sich ganz vorne an den Ausgang und lässt sich endlich mal am Bein berühren. Er kommt nach kurzer Zeit auch vor die Hütte um dort die Leckerlies abzuholen.
Erstmal weiter zu den anderen Hunden im diesem Bereich und auf dem Rückweg wieder zu Rocks und Marlik. So hat Marlik etwas Zeit nachzudenken. Rocks kommt natürlich wieder und holt sich die Leckerlies aus der Hand und Marlik … ebenfalls. Nur, dass Marlik sich nun auch gleich noch an der Schnauze, der Backe, der Flanke streicheln lässt. Auch wenn es schade ist, dass die Kastra-Aktion heute nicht stattfinden konnte, aber dass ist ein schöner Abschluss des Tages.
Tag 7
Panda aus dem Behandlungsraum gekegelt und wieder kurz durchgeputzt. Morgens die Info, dass die Kastra statt findet, aber unser Tierarzt zeitig weg muss. Also bin ich mit Levente losgezogen, um Magda für den zweiten Anlauf zu holen und wir haben Toni, den Wachhund-Rüden des Nachbarn ohne große Diskussion gleich mit dazu bekommen. Die kleine Dea war ebenfalls zum Termin einbestellt, außerdem unsere vier Schäferhund-Mixe Tamino, Targo, Tasco und Tilly, welche sich auch brav quer über das Gelände tragen ließen. 30kg Tamino über das struppelige Gelände tragen ist natürlich trotzdem ein Spaß.
Leider hat es dann zeitlich nicht mehr für den Neuzugang Husky-Mix gereicht und auch die für Gudrun vorgesehene Zahnstein-Entfernung musste verschoben werden. Da für Panda sowieso in ein paar Wochen eine Kastra-Termin ansteht, wird das dann nachgeholt.
Nachmittags habe ich dann Agota in ihrem Gartengelände in Lazarea besucht. Hier hatte sie ja vor einer Weile die Welpen von der Müllkippe in Gheorgheni aufgenommen und es gab noch keine brauchbaren Bilder. Leider war es dann stark bedeckt und fing an zu regnen. Nicht gerade optimal für Bilder, aber es gab ja auch keine Alternative.
Anschließend waren wir noch zum fast schon traditionellen Abschlussessen im Restaurant Rez Lampaz und dann hieß es auch schon wieder Sachen packen.
Am nächsten Morgen dann Abfahrt – nachdem “Wach”hund Thor ausgeschlafen hat. Natürlich mit einem tränenden, aber auch einem lachenden Auge – schließlich werde ich nach insgesamt 10 Tagen meine eigene Hündin Harper endlich wieder sehen. Und nach Ditrău ist ja vor Ditrău, denn auf der Rückfahrt habe ich den Entschluss gefasst, bereits knapp zwei Monate später wieder zu fahren. Und im Herbst dann hoffentlich wieder in einer größeren Gruppe.
Ich hoffe ihr habt jetzt etwas Einblick, wie so ein Besuch aussehen kann und vielleicht auch Interesse uns bei einem der künftigen Aufenthalte zu begleiten. Man braucht keine besondere Vorerfahrung, weder im Umgang mit Hunden noch handwerkliches Geschick, um hier mitzuhelfen. Es gibt genügend zu tun, da findet sich für jede(n) die passende Nische.